Farrenstall


Kultur- und Heimathaus für Oberjesingen

Folgend stellen wir das Nutzungskonzept für den Farrenstall in Oberjesingen vor. Dieses können Sie sich auch hier als PDF herunterladen.

Zielgruppen

Vereine und Gruppen des Ortes, VHS-Seminare, Lokale Erzeuger (kleiner „Umschlagsplatz“ für Waren aller Art), Schule und Kindergärten, kirchliche Gruppen, offenes Haus und zwangloser Treffpunkt für alle Bevölkerungsgruppen.

Finanzierung

a) Renovierung und Sanierung: Das Gebäude ist zwar in städtischer Hand, aber ein Umbau zu einem Kultur- und Heimathaus erfordert eine erhebliche finanzielle Investition und einen ebenso großen ehrenamtlichen Einsatz, Geduld und einen langen Atem. Die Frage nach dem Aquirieren von Geldern wird eine entscheidende sein.

b) Unterhaltung des Gebäudes: Eine Selbstverwaltung wird angestrebt, d. h. Reparaturen, Reinigung, Vermietung an Gruppen ... wird von einem dazu bestimmten Gremium (Gruppe Kulturorte? OGO?) übernommen.

Epilog

Wir sehen im Projekt Farrenstall einen wichtigen und lohnenswerten Baustein unserer Dorfkultur, es ist ein Ort mit besonderem Flair, ein Ort mit gemeinschaftsstiftendem Potential, der Begegnung, des Austauschs und der Bildung für alle Bevölkerungsgruppen, ein Ort, an dem sich Oberjesingen präsentiert. Wenn wir es schaffen, das Projekt Farrenstall zu unserer eigenen Sache zu machen und sich viele einbringen (siehe „Oberjesinger Meile“ 2014), dann werden wir am Ende einen Kulturort erster Güte haben, einen Ort, der die Oberjesinger mit Stolz und Freude erfüllt. Verantwortlich: Gruppe Kulturorte in der Ortsgemeinschaft Oberjesingen e.V. (OGO) Kontakt: Nutzen Sie unser Kontaktformular

Frischer Wind in alten Mauern!

Farrenstall zu schade als Rumpelkammer

Ausgangslage - Alte Orte der Begegnung in Oberjesingen

Oberjesingen ist ein Teilort der Stadt Herrenberg mit knapp 3000 Einwohnern. Im Ort existieren zwei Gaststätten (ein italienisches Restaurant in der Ortsmitte, eine Sportgaststätte mit griechischer Pächterin), außerdem zwei Ausschanklokale mit Bar-/Bistro-Charakter, das Gemeindezentrum der Evang. Kirche, das v. a. von kirchlichen Gruppen genutzt wird, wo Gottesdienste und kleinere Veranstaltungen stattfinden, die Wasenäckerhalle als Sportstätte und Ort für größere Veranstaltungen. Verschiedene Vereine und gemeinnützige Einrichtungen wie Freiwillige Feuerwehr, Obst- und Gartenbauverein, Radfahrerverein, Sportverein, Narrenzunft, Gesangverein, Handballverein Oberjesingen/Kuppingen, Landfrauenverein u. a. bereichern durch verschiedene Feste das Dorfleben, bieten Integration und Gemeinschaft.

 

Die Bevölkerungsstruktur hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, traditionelle Orte der Begegnung und des Austauschs wie z. B. die frühere Molkerei, das Backhaus, das nur noch selten genutzt wird, sind schon lange weggebrochen. Der letzte Lebensmittelladen hat inzwischen auch zugemacht. Glücklicherweise existieren noch eine Metzgerei, eine Bäckerei, der Mühlenladen. Ein Kultur- und Heimathaus als zwangloser, selbstverständlicher, interkultureller und konfessionsunabhängiger Kommunikationstreffpunkt, der vielfältige Möglichkeiten bietet, wie dies z. B. die Zehntscheuer in Deckenpfronn oder die Kelter in Kayh tun, fehlt. Neue Orte der Begegnung müssen geschaffen werden.

Farrenstall - Neuer Ort der Begegnung in Oberjesingen

Dass der Farrenstall schon lange als möglicher Veranstaltungsort und als besonderes Kulturgut, aus dem man etwas machen müsste, in den Köpfen vieler Oberjesinger herumschwirrt, zeigen nicht nur Äußerungen bei unterschiedlichsten Anlässen in den letzten Jahren, sondern auch diverse Veröffentlichungen in der Zeitung (s. Gäubote-Artikel vom 15.01.2007 Ein Museum im alten Farrenstall? oder Gäubote vom 29.08.2008 Bauerngarten, Spielgerät und Dorfmuseum).


Der Farrenstall bietet sich als zentraler Kulturort des größeren westlichen Ortsteils für eine vielfältige Nutzung geradezu an. Das eindrucksvolle Gebäude, das innen wie außen eine besondere Atmosphäre ausstrahlt, liegt an einem offenen, schönen, aber wenig belebten Platz. Früher war dort der Wette-Platz, gab es dort eine Viehtränke (= Wette), später eine große, ebenerdige Waage mit Waaghäusle. Der großräumige Innenbereich des Bauwerkes ist unterteilt in Stall, Scheune, div. seitliche Lagerräume, darüber befinden sich mehrere weite Dachböden.

Wie kann eine Nutzung konkret aussehen?

1. Außenbereich
Bei verschiedenen Dorffesten – Maibaumstellen, Serenade am See, Dorfhocketse, Weihnachtsmarkt – taucht stets das Problem der fehlenden Infrastuktur auf: Woher bekommen wir Wasser und Strom? Wo befinden sich sanitäre Anlagen? Wo/wie können Getränke und Lebensmittel gelagert und angeboten werden? Was tun bei schlechtem Wetter? Der „Wette-Platz“ ist ideal für kleinere Feste (s. o.), Frühschoppen, Biergarten, Blümlesmarkt u. a. Die nötigen technischen Anschlüsse sind vorhanden und erlauben eine unkomplizierte Nutzung.

2. Erdgeschoss
Die Scheune bietet einen großen Veranstaltungsraum für Aufführungen aller Art: Dorfkino, Lesungen, Konzerte, als Treffpunkt für Stammtische, Café-Betrieb, Jazzfrühschoppen, Büchertausch, Public Viewing, kleine Märkte, Vereinsversammlungen, Seminarangebote ...
Im diesem unteren Bereich muss eine kleine Küche, von der aus auch der Platz (Ausschank) versorgt werden kann, installiert werden, ebenso Toiletten.

3. Obere Stockwerke
Hier können die privaten Sammlungen zur Dorfgeschichte, des bäuerlichen Lebens als Dauerausstellung (siehe Zehntscheuer Deckenpfronn) aufgenommen werden, ebenso können wechselnde Ausstellungen gezeigt werden, z. B.

  • Kunstausstellungen
  • Fotoausstellungen

Spezielle Themen können aufgegriffen werden, z. B.

  • Vom Korn zum Brot
  • Handarbeiten früher
  • Oberjesingen in den Weltkriegen
  • Kindheit früher - heute
  • Aus den Kirchenbüchern / Ratsprotokollen

und sind zur Bildung z. B. für Kindergarten und Schule und zur Erinnerung gedacht.

Hier können auch einige der Herrenberger Archivalien, für die der Fruchtkasten keinen Platz findet und die ja bereits seit vielen Jahren im Farrenstall ein freudloses Dasein fristen, zur Ausstellung kommen.

4. Sonstige Gebäudeteile
Sie sind weiterhin als Lagerstätte für erhaltenswerte Gegenstände der Kernstadt – auch als Oberjesinger Archiv – gedacht.